Donald Trump wettert gegen TikTok, da dieses Daten von Amerikanern sammele. Nun kommt heraus: Die amerikanische Strafverfolgungsbehörde „Secret Service“ hat selbst Standortdaten von Amerikanern bei einem dubiosen Social-Media-Unternehmen gekauft. Diese sammelt die Informationen über Apps auf Smartphones. Die Behörde nutzte die Daten ohne dass Haftbefehle vorlagen.
Der United States Secret Service (oder kurz Secret Service) ist in der internationalen Öffentlichkeit vor allem als Privat-Geheimdienst des US-Präsidenten bekannt. Tatsächlich handelt es sich aber um eine US-amerikanische Strafverfolgungsbehörde auf Bundesebene, die dem Ministerium für Innere Sicherheit untersteht.
Wie nun bekannt wurde, hat der „Secret Service“ eine umstrittene Social-Media-Überwachungsfirma genutzt, um die Standortinformationen zu den Bewegungen der AmerikanerInnen zu erwerben, ohne dass ein Haftbefehl dafür erforderlich ist.
Locate X
Das Unternehmen mit dem Namen Babel Street ist eine obskure Organisation, die ein Produkt namens Locate X anbietet, mit dem Berichten zufolge anonymisierte Standortdaten von einer Vielzahl beliebter Apps gesammelt werden sollen, die Benutzer unabsichtlich auf ihren Handys installiert haben.
„Unabsichtlich“ bedeutet, dass nicht jeder weiß, dass zufällige harmlose Apps häufig ihre Daten bündeln und anonymisieren, um sie an den Meistbietenden zu verkaufen.
Quellen innerhalb des geheimen Unternehmens beschrieben die Fähigkeiten des Systems so, dass ein Benutzer einen digitalen Bereich rund um eine Adresse spannen kann um die dortigen mobilen Geräte genau zu bestimmen kann und zu sehen, wohin sie sich in der Vergangenheit bewegt haben – teilweise über Monate hinweg.
2 Millionen
Der Secret Service soll das Locate X‑System im Zuge der Ermittlungen zu einem großen Kreditkarten-Betrug verwendet haben. Dafür zahlte er Lizenzgebühren in Höhe von 2 Millionen US-Dollar.
Bereits im März wurde berichtet, dass der US-Zoll und der US-Grenzschutz einen Vertrag zur Nutzung von Locate X hatten.
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