Das fulminante Erstlingswerk des Philosophen und LGBTI-Aktivisten Guy Hocquenghem ist der erste Entwurf einer »Schwulen Theorie« – ein Schlüssel- und Initialwerk der Queer Theory.
Ausgehend von Freuds Entdeckung des polymorph-perversen Begehrens entwirft Hocquenghem eine materialistisch-psychoanalytisch informierte Theorie des (universellen) Begehrens, mit der er sich an die Kritik der Unterdrückung der (Homo-)Sexualität macht. Das (homosexuelle) Begehren wird dabei als subversive Kraft wahrgenommen, das die traditionellen Vorstellungen von Geschlecht und Liebe, die Kategorien Homo- und Heterosexualität und damit auch die phallokratisch-kapitalistischen Verhältnisse zu überwinden vermag. Die Aufgabe der homosexuellen Bewegung sieht Hocquenghem also nicht etwa in der Stillstellung des Begehrens in einer homosexuellen Identität: Er will mit der Befreiung des eigenen Begehrens das Begehren aller befreien.
Die beiden Herausgeber und Übersetzer der Neuausgabe (Edition Nautilus, 2019) stellen das Buch und seinen Autor vor. Read More