Wirtschaftskrise und Pandemie zehren an den Kräften von Arbeiter:innen in Deutschland und weltweit. Rechte versuchen, sich diese Stimmung zunutze zu machen. Eine konsequente Alternative zum krisenhaften Normalzustand zeigt das Bündnis #NichtaufunseremRücken am gestrigen bundesweiten Aktionstag auf: „Als Klasse kämpfen!“.
In zehn Städten fanden gestern Proteste zum bundesweiten Aktionstag „#NichtaufunseremRücken – Als Klasse kämpfen!“ statt. In Berlin, Cottbus, Freiburg, Giessen, Hamburg, Karslruhe, Köln, Leipzig und München organisierten die Strukturen des Bündnis vielfältige Aktionen gegen die Abwälzung der Krise auf den Rücken von Arbeiter:innen.
Vor dem Hintergrund abgeschlossener Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die für systemrelevante Arbeiter:innen ernüchternde Ergebnisse mit sich brachten, stellten Arbeiter:innen und Strukturen Forderungen in der Krise auf.
Kampf gegen die Nullrunden
Schon im Vorfeld des Aktionstags und während der Tarifverhandlungen im TVÖD machte das Bündnis klar: Ob Tarifverhandlungen ein Erfolg werden, hängt davon ab, Betriebskämpfe als gemeinsame Kämpfe wahrzunehmen. „Die Kämpfe die kommen oder in denen wir schon längst stecken – wie Tarifverhandlungen und Werksschließungen – können durch uns bestimmt werden, wenn wir sie auch als unsere Kämpfe wahrnehmen! Viel zu lange haben wir getrennt voneinander gekämpft und viel zu oft gegeneinander. Jetzt kommt es darauf an gemeinsam als Klasse zu kämpfen!“, heißt es im Aufruf.
So besuchten beispielsweise die Aktiven in Stuttgart ein Wahlkampfbüro eines Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl, Frank Nopper. Sie machten bekannt, dass er als Mitglied des „Kommunalen Arbeitgeberverband“ Teil der Tarifverhandlungen und „Feind aller Beschäftigten“ ist.
In Gießen machten die Aktivist:innen mit der Aktion „The Working Dead rises Again“ auf die ausbeuterische Einigung der Tarifverhandlungen aufmerksam. Verkleidet als Zombies zogen sie mit Parolen wie „„You make us zombies you make us mad – we are the working Dead“ und „Dieses System, es ist verseucht – Zombies aller Länder vereinigt Euch“ durch die Gießener Innenstadt.
Gegen den Profitwahn
Auf Kundgebungen kamen Arbeiter:innen zu Wort und berichteten aus ihren Erfahrungen in der Krise. Wo, wie in Cottbus, ein offenes Mikrofon angeboten wurde, nutzten viele Passant:innen aus der Klasse die Gelegenheit, sich Gehör zu verschaffen.
Nicht nur Angestellten, auch kleinen Gewerbetreibenden oder Soloselbstständigen bereitet diese Krise Existenzängste. Insbesondere Kulturschaffende sind betroffen, auch mit ihnen zeigte sich das Bündnis solidarisch.
Der Beitrag Bundesweiter Aktionstag „Die Krise nicht auf unserem Rücken!“ erschien zuerst auf Perspektive.